Auf dem Leserad: Grüne Chemie

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Probieren Sie unser Leserad aus: Das Infozentrum Chemie |Biologie | Pharmazie bespielt nun das Leserad. Drehen Sie (vorsichtig) am Leserad und erfahren Sie alles über grüne Chemie. Die Bücher sind noch bis Donnerstag, den 10. April zu sehen. Ab Freitag, 11. April, werden Sie Bücher zu fächerübergreifenden Kompetenzen auf dem Rad finden.

Chemische Verfahren haben oft eine negative Auswirkung auf die Umwelt. Grüne Chemie versucht neue Methoden und Technologien zu entwickeln, um die Verwendung und die Entstehung von umweltbelastenden Stoffen zu minimieren und so die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen. Als Leitlinien für die Entwicklung und Gestaltung umweltfreundlicher Verfahren und Produkte wurden die folgenden 12 Prinzipien der grünen Chemie formuliert:

Die 12 Prinzipien Grüner Chemie

  1. Es ist immer besser keinen Abfall zu produzieren, als ihn später zu entsorgen.
  2. Synthetische Methoden sollten stets so angelegt sein, dass sich möglichst alle verwendeten Substanzen im Produkt wieder finden.
  3. Wenn immer möglich, sollte in Synthesen auf die Verwendung wie auch auf die Entstehung von für Mensch und Natur toxischen Substanzen verzichtet werden.
  4. Chemikalien sollten möglichst effizient und möglichst wenig toxisch sein.
  5. Wann immer möglich, sollte auf Lösungsmittel verzichtet werden. Wenn ihre Verwendung jedoch unausweichlich ist, sollten sie so ungefährlich sein wie möglich.
  6. Sowohl aus ökologischen als auch aus wirtschaftlichen Gründen, sollte man darauf achten, den Energieaufwand bei Reaktionen so gering wie möglich zu halten. Optimal sind Reaktionen, die bei Normaldruck und Zimmertemperatur ablaufen.
  7. Wenn technisch und wirtschaftlich möglich, sollten nachwachsende Rohstoffe anderen vorgezogen werden.
  8. Unnötige Derivatenbildung, die zum Beispiel durch die Verwendung von Schutzgruppen entstehen, sollte – wenn möglich – vermieden werden.
  9. Katalytische Reagenzien, die so selektiv wie möglich reagieren, sind besser als stöchiometrisch einzusetzende Chemikalien.
  10. Chemikalien sollten möglichst nach der Reaktion in Komponenten zerfallen, die nicht giftig sind und sich biologisch abbauen lassen.
  11. Analytische Methoden müssen so verfeinert werden, dass man sie nutzen kann, um Reaktionen direkt zu überwachen, um gegebenenfalls einzugreifen.
  12. Alle verwendeten Substanzen sollten so gewählt werden, dass die Wahrscheinlichkeit für einen chemischen Unfall (Explosionen, Feuer, Freisetzung von Giftstoffen) von vorne herein so gering wie möglich ist.

Die 12 Prinzipien sind publiziert in Anastas, P. T.; Warner, J. C. Green Chemistry: Theory and Practice; Oxford University Press: New York, 1998; p. 30 – das Buch ist im Informationszentrum Chemie ] Biologie | Pharmazie erhältlich.

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